Das tun die heimischen Landwirte gegen Bodenverdichtung

Fährt ein Trecker über das Feld, erzeugt das Gewicht des Fahrzeugs Druck auf den Boden. Das Ausmaß des Bodendrucks ist abhängig von verschiedenen Faktoren: der Radlast, der Auflagefläche und der Bodenbeschaffenheit. Die Radlast gibt das Gewicht an, das über einen Reifen abgestützt werden muss. Die Auflagefläche eines Reifens ist abhängig von Typ, Druck, Volumen und Breite des Reifens sowie der Art der Bereifung und dem Achsentyp.

Ist der erzeugte Druck größer als die Stabilität des Bodens, werden die Poren im Boden (=mit Wasser und Luft gefüllte Hohlräume) zusammengedrückt und können platzen. Diese Poren sind aber sehr wichtig, da diese den Boden und die Pflanzen mit Luft und Wasser versorgen. Ist der Druck auf den Boden also zu groß, leiden Struktur und Qualität des Bodens darunter, was schwerwiegende Folgen hat:

Werden Bodenorganismen und Pflanzen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Wasser versorgt, nimmt der Nährstoffgehalt des Bodens deutlich ab. Das führt zu einer abnehmenden Bodenfruchtbarkeit und zu verminderten Ernteerträgen. Außerdem können Pflanzen durch den verdichteten Boden schlechter Wurzeln ausbilden und an Nährstoffe gelangen. Erkennen kann man eine Bodenverdichtung teilweise an Fahrspuren auf Ackerflächen sowie an stehendem Wasser auf dem Feld. Das ist ein Zeichen dafür, dass das Regenwasser nicht mehr richtig versickert.

Um die Verdichtung des Bodens zu verhindern, helfen verschiedene Methoden. Als Grundsatz gilt, je feuchter der Boden, desto geringer ist seine Stabilität. Daher sollte auf das Befahren nasser Böden bei Möglichkeit verzichtet werden. Die Verwendung von breiteren Reifen oder sogar Zwillingsreifen hilft dabei, den Bodendruck besser zu verteilen. Ähnliches gilt auch für die Nutzung von Raupenfahrwerken. Dies ist aber natürlich auch eine Kostenfrage. Günstiger hingegen ist die Regulierung des Reifeninnendrucks. Wird dieser beim Befahren des Ackers gesenkt, wird die Kontaktfläche der Reifen vergrößert und der Druck verteilt. Eine weitverbreitete Praxis ist der Anbau von Zwischenfrüchten, denn diese entleeren den Bodenwasserspeicher. Das führt dazu, dass der Boden tragfähiger und verdichtungsunempfindlicher wird.

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